Kinder und Contactlinsen

Über viele Jahre haben wir das spezifische Wissen und die Erfahrung für die Versorgung von Säuglingen, Kleinkindern und Jugendlichen mit Contactlinsen kontinuierlich ausgebaut. Dieser Bereich unserer Tätigkeiten ist uns ein grosses Anliegen, geht es doch darum, mit einen wichtigen Baustein zur Entwicklung bei diesen Personen zu setzen.

Um eine optimale Versorgung gewährleisten zu können, erfolgt die Betreuung in der Regel in einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Augenarzt, Orthoptistin und Optometrist.

Contactlinsen und bifokale Brille nach Operation des grauen Star.
Contactlinsen und bifokale Brille nach Operation des grauen Star.

Contactlinsen für Säuglinge, Kinder und Jugendliche: Wann und warum?

 

Contactlinsen werden bei Säuglingen und Kleinkindern aus medizinisch-therapeutischen oder optisch-therapeutischen Gründen angepasst. Bei älteren Kindern oder Jugendlichen können auch praktische Gründe in Frage kommen.

Neugeborene und Säuglinge die mit grauem Star (Trübung der Augenlinse) zur Welt kommen, werden nach erfolgreicher Staroperation baldmöglichst mit Contactlinsen versorgt. In der Regel findet in diesen Fällen eine Kombination von Contactlinse und Zusatzbrille Anwendung. Die Entwicklung des Sehens ist auf die ersten 8 - 10 Lebensjahre beschränkt, die besten Erfolge werden erreicht, wenn die optisch-therapeutischen Möglichkeiten bereits im frühen Kindesalter ausgeschöpft werden.

Bei Kindern und Jugendlichen mit hochgradigen Fehlsichtigkeiten ist die Korrektion mit Contactlinsen oftmals die Möglichkeit der ersten Wahl um beste Voraussetzungen für höchstmögliche Sehschärfen, vor allem aber auch beidäugiges und somit dreidimensionales Sehen, zu erreichen.

 

Die Fähigkeit deutlich und dreidimensional zu sehen wird durch ständiges Üben erreicht. Vom ersten Tag an trainiert das Kind seine Augen, vorausgesetzt die optische Abbildung ist im normalen Bereich. Im 7. bis 8. Lebensjahr ist dieser Lernprozess in der Regel abgeschlossen. Danach können Kurz- oder Übersichtigkeit wie auch Astigmatismus (Bildverzerrungen durch nicht-punktuelle Abbildung) mittels einer Sehhilfe korrigiert werden, nicht jedoch ein möglicherweise vorhandenes unterentwickeltes Sehvermögen. Eine lebenslange Sehbehinderung lässt sich vermeiden, vorausgesetzt vorliegende Fehlsichtigkeiten werden rechtzeitig erkannt und korrigiert. Nicht in jedem Fall manifestieren sich diese durch Symptome wie z.B. Schielen, erhöhte Lichtempfindlichkeit, tränende und/oder chronisch gerötete Augen.

Daher sollte das Sehvermögen jedes Kindes, vor allem bei Verdacht,  möglichst früh durch den Augenarzt beurteilt werden.

Vorteile von Contactlinsen bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen:

 

Auch Kinder, bei denen keine medizinisch-therapeutische Notwendigkeit für Contactlinsen besteht, erhalten dank deren Vorzügen* die Chance sich bei Sport, Spiel und Spass freier zu entfalten, sowie als Teilnehmer im Strassenverkehr sicherer zu agieren.

 

Bei mittlerer und höherer Fehlsichtigkeit kommen, insbesondere bei Blick durch den Randbereich der Brillengläser, Abbildungsfehler zum Tragen, die zu Einschränkungen von Sehschärfe und -qualität, sowie perspektivischen Abweichungen führen können. Die Sicherheit und Bewegungsfreiheit können dadurch beeinträchtigt sein. Bei zunehmender Fehlsichtigkeit und somit zunehmender Glasstärke kann je nach Glastyp ein „toter Winkel“ das Gesichtsfeld so einschränken, dass dies insbesondere im Strassenverkehr hinderlich oder gar gefährdend sein kann.

 

* Als weitere Vorteile sind zu sehen: 

  • Kein Beschlagen der Brillengläser
  • Contactlinsen rutschen nicht von der Nase
  • Keine Druckstellen auf Nase, Schläfen oder Ohren
  • Klare Sicht auch bei Regen
  • Unterstützen das Tragen von Sport- und Sonnenbrillen
  • Können die Freude an sportlicher Betätigung erhöhen

 

Die beiden Arten der Sehhilfen schliessen sich jedoch nicht aus, in jedem Fall ist eine Ersatzbrille wichtig, oftmals auch zum alternierenden Tragen je nach Bedürfnissen und Situation.

Auswahl und Anpassung der Contactlinsen:

 

Die Wahl der Art von Contactlinsen ist abhängig von der Fragestellung bezüglich Korrektionsmethode sowie Möglichkeiten zur Korrektion. Meist eröffnen sich verschiedene Wege, die Contactlinsen werden immer den individuellen Voraussetzungen entsprechend „angepasst“.

Neuartige Materialien und computergestützte Herstellungstechnologien ermöglichen heute eine optimierte Fabrikation von Contactlinsen in allen denkbaren Geometrien, was zu einer ausgezeichneten Verträglichkeit führt. Sorgfältiges Vorgehen bei der Anpassung und ein entsprechendes Einfühlungsvermögen während Instruktionen zum Umgang mit den Contactlinsen kommt bei Kindern eine noch grössere Bedeutung als bei Erwachsenen zu.

 

Mit weichen hydrophilen Contactlinsen fühlt man sich meist gleich auf Anhieb wohl. Formstabile gasdurchlässige Contactlinsen können anfangs noch etwas ungewohnt sein, das leichte Fremdkörpergefühl ergibt sich in der Regel jedoch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit. Beide Arten von Contactlinsen haben Vorteile, es gilt diese entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten gegeneinander abzuwägen.

Nachkontrollen und Sicherstellung des Erfolges:

 

Das spezielle Knowhow und die entsprechende Erfahrung für zielführendes Vorgehen mit Kindern haben wir über viele Jahre aufgebaut und erweitert.

 

Wichtig für ein optimales Ergebnis, gerade bei Säuglingen und Kleinkindern, ist die Zusammenarbeit mit den Eltern wie auch die einfühlsame Betreuung und Begleitung durch uns als Anpasser der Sehhilfen. Die regelmässige Betreuung ist wichtig um den sich verändernden Gegebenheiten, vor allem im Wachstum, Rechnung tragen zu können.

 

Selbstverständlich sind wir für Fragen immer da, um den Eltern der Kinder eine optimale Hilfestellung bieten zu können.

 

In jedem Fall werden bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen bei der Entscheidungsfindung bezüglich der Art des Contactlinsen-Typen die Eltern mit einbezogen.